Ein typische Sozial-Aktion der Rotaract Clubs ist die sogenannte „Kauf-Eins-Mehr“-Aktion. Viele Rotaract Clubs auf der ganzen Welt für sie regelmäßig durch. Vor allem in der „Rotaract Woche“ findet diese Aktion vermehrt statt und wird in den Medien auch publiziert, um so eine erhöhte Signalwirkung zu erzielen. Die „Rotaract Woche“ (World Rotaract Week) ist übrigens immer die Woche um den 13. März. An diesem Datum wurde die erste Rotaract Club Gründung offiziell durch RI Evanston bestätigt. Rotaracter weltweit sind eingeladen, Kontakte mit Ihrem Patenclubs und anderen Rotaract Clubs zu pflegen und gemeinsame Aktionen zu unternehmen.
Wir sind diesem Aufruf natürlich gefolgt und haben eine spezielle „Kauf-Eins-Mehr“-Aktion vorbereitet. Nachdem wir mit dem Projekt: „Mädchenflohmarkt Ilmenau“ eine internationale Aktion unterstützt haben, wollten wir dieses Mal ein lokales Projekt gestalten. Eins für bedürftige Familien in Ilmenau, genauer für Schulkinder, deren Eltern nicht so viel Geld haben. Unser Ziel: 30 Schulranzen bzw. Schulrucksäcke voll mit den wichtigsten Utensilien für die Schule. Verteilt werden diese durch die Kleiderkammer in Ilmenau, aber bis dahin ist noch einiges an Arbeit zu tun.
Offizieller Startschuss für das Projekt „Voller Schulranzen“ war unsere „Kauf-Eins-Mehr“-Aktion im Kaufland Ilmenau am 10. März. Von 15:00 bis 21:00 Uhr haben wir dort einen Stand betreut und versucht Leute für eine Spende in Form von Schreibwaren-Artikeln zu gewinnen. Für unsere Clubmitglieder eine völlig neue Erfahrung. Keiner von uns hatte sich vorher in einen Supermarkt gestellt und versucht, wildfremde Menschen um eine Spende zu bitten. Das kostete mehr Überwindung als vermutet. „Wie fange ich an?“, „Was sage ich den vorbeihastenden Menschen?“, „Oh Gott, den kenne ich!“ aber auch „Ein Glück den kenne ich! Den frag’ ich!“. In der Tat haben wir schnell erkannt, dass wenn man in der Eingangszone vom Kaufland steht, dort wo eben immer alle mit ihren Verkaufsständen stehen und den Leuten Handyverträge, Abos und Versicherungen andrehen wollen, wir schnell in einen Topf mit ihnen gesteckt wurden. Dabei wollten wir ja nichts verkaufen. Dennoch, es war kompliziert. Die Leute sind quasi gebrandmarkt und sowieso gerade voll in Eile. Und natürliche „tuen viele schon genug für Andere“! Viele laufen an einem vorbei, wie mit Scheuklappen. Dennoch konnten wir nach ein wenig Umgestaltung unseres Standes und ein wenig Hartnäckigkeit und Übung einige ins Gespräch verwickeln. Und dann auf einmal erkannten viele erst, was wir hier eigentlich machen und waren auf einmal sehr interessiert! Die meisten waren nach ein wenig Aufklärungsarbeit auch bereit, uns etwas von ihrem Einkauf mitzubringen! Am Schreibwarenregal durften wir auch ein paar Markierungen anbringen, für Artikel welche uns besonders wichtig waren. Viele haben auch nicht nur einen Artikel gekauft! Am meisten gefreut hat uns, dass ein paar sogar gesagt haben, dass sie schon wussten, dass wir an dem Tag dort stehen und extra zu der Zeit ins Kaufland gekommen sind.
Am Ende konnten wir nach 6 Stunden eine durchaus überraschend positive Bilanz ziehen. Insgesamt konnten wir 183 Schulartikel sammeln. Unter anderem 3 Federmappen, 8 Malkästen, 22 Hefte, 26 Schreibblöcke, 21 Filzstiftsets, 25 Holzstiftsets, 20 Geodreiecke und vieles mehr. Insgesamt im Wert von über 400,- €! Weiterhin haben wir auch zahlreiche Pfandspenden im Wert von 63,10 € erhalten. Aber auch Geldspenden konnten wir vor Ort verzeichnen. Hier kam eine beachtliche Summe von 86,05 € zusammen.
Wie geht es jetzt weiter? Wir haben in Zusammenarbeit mit der Kleiderkammer eine Liste erstellt, durch die wir wissen, wie viele Schulranzen, bzw. Rucksäcke benötigt werden. Dabei berücksichtigen wir auch, wie alt die Kinder sind und ob es sich um ein Mädchen oder einen Jungen handelt. Jetzt versuchen wir Sponsoren zu gewinnen, um das restliche Geld für die Schulranzen bzw. Schulrucksäcke zusammenzutragen. Jetzt beginnt die komplizierte Phase in der wir noch einmal aktiv werden müssen. Wir hoffen auch von den Rucksackherstellern einen fairen Preis zu bekommen, ums so die Kosten zu verringern.
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